Das Vennermoor

Das Vennermoor

 

 

Von einst circa 4.200 Hektar scheinbar unendlicher Hochmoorlandschaft, stellt das Venner Moor mit circa 220 Hektar den südlichen Rand des Grossen Moores dar. Es liegt im Landkreis Osnabrück zwischen den Orten Venne (Ostercappeln) und Hunteburg. Kaum vorstellbar, war das Grosse Moor ein Geländehindernis, das einzelne Siedlungsräume unüberwindbar voneinander trennte.

Die Entstehung und die Entwicklung des Venner Moores sind in engem Zusammenhang mit dem Grossen Moor zu sehen. Durch Entwässerung, bäuerlichen Torfstich und anschließender Kultivierung wurden dem Moor bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts nur kleine, randliche Flächen abgerungen. Erste einschneidende Veränderungen im Zentralgebiet des Grossen Moores ergaben sich mit der Industrialisierung des Torfabbaus im Jahr 1909 und mit der Melioration von Moorflächen zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen um 1920.

Das Venner Moor selbst stellt sich heute recht unterschiedlich dar. Die ehemalige Nutzung des Moores als Brennstofflieferant einerseits und der industrielle Torfabbau andererseits sind verantwortlich für das heutige Erscheinungsbild des Venner Moores. Das Naturschutzgebiet ist im südlichen Bereich durch die bäuerliche Handtorfstichnutzung und der damit einhergehenden Entwässerung des Moores geprägt. Heute weisen diese kleinstrukturierten Püttenbereiche neben der fast vollständigen Bewaldung mit Birken-Moorwäldern verschiedene Degenerations- und Regenerationsstadien der typischen Hochmoorvegetation auf. Der nördliche Bereich ist noch durch den industriellen Torfabbau geprägt. Einzelne Teilflächen befinden jedoch auch schon in der Regeneration.

Um die Entwicklung der hochmoortypischen Pflanzenarten im Venner Moor zu unterstützen, wurden seit 1979 Entkusselungs- und Vernässungsmaßnahmen mit Mitteln des Landes Niedersachsen, Bezirksregierung Weser-Ems, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück durchgeführt. Seit 2000 wird das freigestellte Areal zusätzlich durch Hüteschafhaltung offen gehalten. Weitere Wiedervernässungsmaßnahmen sollen in 2002 durchgeführt werden. Neben den Mitteln der Bezirksregierung Weser-Ems fließen in jüngster Zeit auch Mittel aus der Europäischen Union in oben genannte Maßnahmen ein.